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„Kinderhilfe” bedeutet für HUMANA –

 – in welchem Land auch immer – ein gesundes Umfeld zu schaffen, in dem sich Kinder ihren Fähigkeiten entsprechend gut entwickeln können: Das bedeutet Schaffung von Familieneinkommen, pädagogische Betreuung, Gesundheitsversorgung, gesundes, ausreichendes Essen, eine saubere Umwelt –Unterstützung der Familien und der lokalen Gemeinschaften. Was die einzelnen Projekte betrifft, so unterscheiden sie sich jedoch in der Schwerpunktsetzung, die den lokalen Bedürfnissen, der Lösung der akutesten Probleme entspricht. Das ADPP Kindehilfe-Programm Namibia konzentriert sich auf Malaria-Bekämpfung und Vorschulbildung. Über 10 % der namibischen Bevölkerung – immerhin mehr als 250.000 Menschen – leben in tiefer Armut.1 Das Operationsgebiet des Kinderhilfe-Programms erstreckt sich auf die Regionen Omusati, Ohangwena, Kavango West, Kavango East und Sambesi entlang der Nordgrenze des Landes und kombiniert Aktivitäten zur Überwachung und Prävention von Malaria mit Aktivitäten der Kinderhilfegemeinschaft. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Lebenslage vieler Familien im Lan-de infolge von COVID-19 sichtlich verschlechtert. Parallel hat die DAPP Kinderhilfe für die Menschen insbesondere im ländlichen Siedlungsbereich, die be-dürftige Bevölkerung und jene, die fernab der Versorgungszentren leben, an Bedeutung gewonnen.

1 Immerhin ein beachtlicher Rückgang von 37,7 % im Jahre 2004! Vgl. SDG Report 2019.

Stopp Malaria! Was Malaria betrifft, hat Namibia in den Jahren seit Erlangung der Unabhängigkeit 1990 gute Fortschritte gemacht. Das Land beteiligt sich an der „Elimination 8“-Kampagne der 8 Staaten der Entwicklungsgemeinschaft südliches Afrika /SADC/, die die komplette Eliminierung von Malaria bis 2030 vorsieht, und befindet sich nunmehr gemeinsam mit Südafrika, Eswatini1, Lesotho und Botswana in der „Voreliminierungsphase“. In den letzten 3 bis 4 Jahren jedoch gab es wieder mehr Malariafälle, sodass weitere Anstrengungen erforderlich sind, um die Erfolge aufrechtzuerhalten und die Eliminierungsphase zu erreichen. Das Programm arbeitet eng mit dem Malaria-Programm des Global Fund und des Ministeriums für Gesundheit und Sozialdienste zusammen.

Im Rahmen der DAPP Kinderhilfe wurden 2021 insgesamt 56 GemeindegesundheitshelferInnen aus der ortsansässigen Bevölkerung rekrutiert und in Malaria-Prävention bzw. einschlägiger Krankenbetreuung geschult. Sie nahmen ihren Dienst im April auf.

Ihre Aufgabe ist es, Malaria-Tests in den Gemeinden durchzuführen, leichte Fälle zu betreuen, schwere in die nächste Gesundheitseinrichtung einzuweisen, aufzuklären, zu mobilisieren und Kenntnisse über die richtigen Verhaltensweisen zu verbreiten. Sie führten auch Informationsveranstaltungen in den Gemeinden durch, dies jedoch vorübergehend – aufgrund der Lockdown-Bestimmungen – in beschränktem Ausmaß. Während des Lockdowns erfolgte Information und Beratung an den örtlichen Gesundheitseinrichtungen.

Insgesamt erwies es sich als großer Vorteil, dass die GemeindegesundheitshelferInnen selbst aus den Gemeinden kommen, in denen sie arbeiten: Die unmittelbare Nähe zur örtlichen Bevölkerung ermöglicht eine optimale Kommunikationsbasis und rasche Reaktion, wenn es um das Erkennen von Krankheits- und Problemfällen geht. Durch Untersuchung der Ursachen für die jeweilige Erkrankung und das Testen des persönlichen Umfelds der / des Patienten / Patientin kann einer Ausbreitung der Krankheit effektiver Einhalt geboten werden.

Auch dieses Kinderhilfe-Programm wird über Dorf-Aktionsgruppen realisiert. Es sind dies freiwillige Initiativen – Gruppen – bestehend aus mehreren benachbarten Familien, deren Aufgabe es ist, in organisiertem Zusammenhalt positive Veränderungen ihres jeweiligen Lebensumfeldes vorzunehmen. Diese Aktionsgruppen führten – soweit es COVID-19 zuließ – im Berichtszeitraum Gesundheits- und Hygienschulungen durch und förderten durch einschlägige Aktionen Hygienepraktiken in den Haushalten.

Neue Kindergärten, Spielplätze und „Kidds-Klubs“ Eltern wurden auch 2021 mobilisiert, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken bzw. Kindergärten einzurichten, wenn es keine gab, so z. B. in mehreren Dörfern der Region Ohangwena, wo auch mehrere Kinderspielplätz angelegt wurden. Andere Aktivitäten umfassen die Gründung von Kidds-Klubs mit Sport- und Lebenskompetenztraining, wo dies hilfreich sein wird. Diese Initiativen werden von Eltern, LehrerInnen und anderen Freiwilligen aus den Dörfern – unter Anleitung und Mitarbeit des Projekts – gesetzt. 

Ein wichtiger Bereich des Programms ist die Zusammenarbeit mit den Ministerien, um die Familien über die Bedeutung des Erwerbs von Personaldokumenten und  wichtige staatliche Dienstleistungen zu informieren, die ihnen zur Verfügung stehen.

Welche Aktivitäten letztendlich durchgeführt werden, hängt sowohl von den Bedürfnissen als auch sehr stark von der verfügbaren Partnerschaftsfinanzierung – sprich: Fremdfinanierung –  ab. Zusätzliche Einkommensquellen werden fast immer benötigt. Deshalb mobilisiert das Programm Familien, Sparvereine zu gründen, die von den Mitgliedern selbst verwaltet werden, während das Programm mit Schulungen in Finanzmanagement und Unternehmertum unterstützt.

/Aus dem Jahresbericht 2021 des Projekts an HUMANA Österreich/

1 Swaziland

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