/ Projektart / Lehrerbildung / Ausbildung von VorschulpädagogInnen

Ausbildung von VorschulpädagogInnen

Gefragt: Weltoffenheit, Empathie, profundes Wissen

Das POF-Lehrerbildungsprogramm schult engagierte junge Menschen darin, Kinder in die Gemeinschaft zu integrieren und sie zu befähigen, sich im Verein mit anderen den Herausforderungen einer sich stetig ändernden Welt zu stellen. Rund eine Million 3- bis 5-Jähriger (d. s. 67%) sind landesweit von Programmen zur Frühkindlichen Entwicklung /ECD/1 ausgeschlossen. Die Regierung setzt zwar auf Priorisierung der Frühkindlichen Entwicklung, es gibt jedoch wenig Unterstützung seitens der Regierung für Einrichtungen, die diese anbieten. Die Ausbildung von VorschulpädagogInnen im Rahmen der Bewegung „Vorschulen der Zukunft“ /„POF-Bewegung”/ ist ein ständiges Programm, das 2011 am KwaZulu-Natal Experimental College (KNEC)2 in Durban, einem staatlich anerkannten Bildungsinstitut auf Hochschulebene, in Zusammenarbeit mit HPP-SA eingeführt wurde. Das POF-Lehrerbildungsprogramm schult engagierte junge Menschen und bietet so arbeitslosen jungen Leuten, vor allem Frauen, die Chance auf eine qualifizierte Berufsausbildung sowie „Stipendien“ für 400 Vorschulkinder aus den ärmsten Verhältnissen. Das Studium in Vorschulpädagogik Die Ausbildung am KNEC zum / zur VorschulpädagogIn erfolgt entsprechend der Didaktik, wie sie an allen HUMANA-Lehrerbildungseinrichtungen angewandt wird: ein Drittel Selbststudium (am Computer), ein Drittel Gruppenarbeit, ein Drittel Erfahrungen in der Praxis. Wir brauchen VorschulpädagogInnen, die die Kinder mit Empathie zu Weltoffenheit, Kameradschaftlichkeit und Gemeinschaftssinn erziehen – und dies auf Basis eines profunden Wissens in moderner Pädagogik. Folgende Themen werden unterrichtet: die Welt von heute, Kontinent Afrika, Südafrika im 21. Jhdt., Sprachen, natur- und geisteswissenschaftliche Fächer, der „kleine Mensch“ und wie man ihn lehrt, der Kampf für die und mit den Armen, Nachhaltigkeit des Lebensstils sowie die Produktion gesunder Lebensmittel … und natürlich Frühkindliche Pädagogik: Motorik, Beobachtungsgabe, Hand-Augen-Koordination, Farberkennung, Problemlösungstechniken u.v.m. Die Ausbildung am KNEC konzentriert sich ferner auf Vermittlung von Führungs-, Management- und Verwaltungsfähigkeiten der StudentInnen, um sie zu befähigen, später eigene Vorschulen zu etablieren. Praxis – groß geschrieben! Ausbildung in der Praxis wird groß geschrieben, einerseits um das Gelernte zu üben, andererseits um Selbstvertrauen und „Stehvermögen“ zu entwickeln. Die StudentInnen lernen den Umgang mit Lernspielen, kreatives Geschichten-Erzählen, Spielen im Freien, den Umgang mit HIV-positiven Kindern, die Planung von Wochen- und Tagesprogrammen … „Normalerweise“ dauert die Praxis-Periode 6 Wochen, doch auch 2021 mussten die einschlägigen Erfahrungen zum Teil über Video erworben werden. Dennoch haben die angehenden VorschulpädagogInnen 1.242 Vorschulkinder an 42 Vorschulen erreicht. Starkes Interesse auch im Jahre 2021 Das Interesse für qualitativ hochwertige Frühkindliche Erziehung ist groß. Die „Werbetrommel“ für den Lehrgang wurde auch diesmal wieder über Radio-Spots und Verteilung von über 6.000 Flugzetteln an frequentierten Plätzen von Durban-Pinetown gerührt. Schließlich wurden 2021 69 anstelle der 40 geplanten LehramtskandidatInnen in das Programm aufgenommen, davon 63 Frauen! Um die Gemeinden für die Notwendigkeit Frühkindlicher Erziehung zu sensibilisieren, wurden 30 StudentInnen (anstatt der geplanten 25) auch in Gemeindeentwicklung geschult. Vor allem in der 1. Jahreshälfte hatte der Unterricht mit Problemen zu kämpfen, die wir alle kennen: zu wenig Platz für Social Distancing, Behinderungen der Mobilität, (berechtigte) Ängste der Menschen vor face-to-face-Kommunikation. Doch Probleme – wie man in diesem Studium lernt – sind da, um gelöst zu werden, und so hat das POF-Lehrerbildungsprogramm mit vereinten Kräften aller Partner und Beteiligten letztendlich dennoch ein gutes Jahr hingelegt.

1 ECD = Early Childhood Development; vgl. South African Early Childhood Review, 2020

2 Das NEC hatte damals schon Führungskräfte und Freiwillige (SozialarbeiterInnen) für die Projekte von HUMANA People to People international ausgebildet.

/Aus dem Jahresbericht des Projekts an HUMANA Österreich

Post a Comment