
ADPP-Zentrum für Cashew und ländliche Entwicklung
Zeit für einen Kurzbesuch
Das ADPP-Zentrum für Cashew und Ländliche Entwicklung in der nördlichen Provinz Nampula wurde 1993 gegründet. Seit 1995 begleitet HUMANA Österreich die Leute von Itoculo auf ihrem Weg, deshalb muss auch diesmal wieder Zeit für einen Kurzbesuch sein.
Auf 525 ha landwirtschaftlichem Nutzland liegt eine Cashew-Plantage von 115 ha, mit 11.500 Cashew-Bäumen. Hier befindet sich ein Schulungszentrum, ein Cashew-Verarbeitungsbetrieb sowie eine Cashew-Juice-Fabrik. Das Projekt unterstützt darüber hinaus die Cashew-Farmer der nahegelegenen Gemeinde Nicane und im Bezirk Monapo über verschiedene Kommunalprogramme in den Bereichen Gesundheit, Wasser und Sanitäres.
Cashew ist die einzige Einnahmequelle der Bauernfamilien in Itoculo. Die ganze Region hat vor den Befreiungskämpfen und dem Bürgerkrieg von Cashew gelebt. Dass dies wiederum so wird, ist das Ziele – und auch das Verdienst – des ADPP-Cashew-Zentrums.
Das „Bauernjahr“ 2020 in Itoculo
Die Aktivitäten auf der Plantage sind zu einem großen Teil von der Natur vorprogrammiert.
Die Säuberungsaktivitäten starteten im April und erstreckten sich über das Jahr hin auf 140 ha Land. Zwischen Februar und April wurden 1.550 Bäume in einem organisch gewachsenen, gesäuberten 10 ha-Block pythosanitär (1) beschnitten; 5 ha Land wurden mit 250 Cashew-Bäumen einer neuen polyklonalen (2) Züchtung bepflanzt.
Der Cashew-Jahresertrag betrug 24 Tonnen! Von Oktober bis zur ersten Dezember-Woche wurde 24 Tonnen Cashew-Äpfel geerntet, davon 1,6 Tonnen aus der neuen Züchtung (für Saatgut) und 126 kg vom „Bio-Feld“. Während des Trocknungs- und Selektionsprozesses nimmt das Gewicht um 10% ab, was zu einem Ergebnis von 20 Tonnen Cashew-Äpfeln führte.
(1) „pythosanitär“ = die Gesundheit von Pflanzen betreffend
(2) Züchtungen aus verschiedenen Zellstämmen
109 kg Bio-Cashew wurden zur Verarbeitung im Jahr 2021 gelagert, 1,4 Tonnen als Saatgut an Partner verkauft. 2 Tonnen Cashew-Äpfel wurden aus der Nachbarschaft zugekauft, um die Produktion des Verarbeitungsbetriebs auszulasten. Darüber hinaus wurden auf 2 ha Korn, 1,5 ha Sesam und 1,5 ha Bohnen an-gebaut. 15 Tonnen Cashew-Äpfel vom Vorjahr wurden verarbeitet. Gleichzeitig wurden 1.500 Bauern und Bäuerinnen in verbesserter Cashew-Produktion unterwiesen.
Aus der Produktion
Die nationalen COVID-19-bedingten Beschränkungen wirkten sich im Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebssektor aus. Es mussten Änderungen am Betriebssystem vor-genommen werden.Die Verarbeitung stellte den Betrieb vorübergehend ein und setzte dann die Produktion mit nur 2 BedienerInnen an den Schneidemaschinen und 2 Damen an den Verarbeitungstischen fort, um den Sicherheitsabstand im Betrieb zu wahren. Der Verkauf wurde durch die nationalen Reisebeschränkungen beeinflusst, zumal die KäuferInnen zum Großteil Leute sind, die Cashew im Vorbeifahren am Straßen-rand kaufen, und auch der Marktbetrieb eingeschränkt war. Während der Erntezeit wurden 1.600 Flaschen Cashew-Juice (1) hergestellt und zum Großteil an einer Tankstelle in Nacala verkauft. Der Eigentümer zeigte sich interessiert, in der kommenden Saison noch mehr zu verkaufen.
Seit den frühen 90er Jahren beschäftigt und schult das Zentrum Menschen aus den umliegenden Gemeinden, die in Folge einen großen Einfluss auf die Entwicklung der lokalen Produktion und Wirtschaft hatten. Das ADPP-Cashew-Zentrum ist mittlerweile ein landesweit anerkannter und von Fachleuten viel besuchter Musterbetrieb für moderne Cashew-Produktion, eine entscheidende Triebkraft des Aufstiegs der Region.
/Aus dem Jahresbericht 2020 des Projekts an HUMANA Österreich/
(1) aus dem Fruchtfleisch der Äpfel