
TCE Namibia: 10 Jahre Kampf gegen die Geissel AIDS
Das HUMANA-Programm „Total Controll of the Epidemic” /TCE/ feierte 2021 seine 10-jährige Umsetzung in Namibia. Der Grundsatz „Nur der Mensch selbst kann sich von HIV / AIDS befreien!“ gilt nach wie vor, doch während man in den ersten Jahren auf Kontakt zu jeder einzelnen Person in einem Planquadrat mit 100.000 EinwohnerInnen – sozusagen von „Haus zu Haus“ – setzte, ist heute die gezielte Identifizierung und Betreuung besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen in unterversorgten ländlichen Gemeinden – Frauen, SexarbeiterInnen, Jugendliche, Menschen, die in offenen Partnerbeziehungen leben und PartnerInnen HIV-positiver Menschen – getreten. Die Schwerpunkte sind Index-Testing, Prävention der Mutter-Kind-Übertragung, Lebenshilfe u. a. durch Bildung von TRIOs, Beratung, Kontrolle der Einhaltung der Therapie und Hilfe für Therapie-AussteigerInnen.1
Wie man sieht, gab es in all diesen Bereichen erhebliche Abweichungen von den Planvorgaben. Die Tests wurden durch die COVID-19-Restriktionen stark behindert. Die zusätzliche Zeit, die dadurch im Berichtszeitraum zur Verfügung stand, nutzten die namibischen KollegInnen für TBC-Screening, PMTCT und die Bildung von TRIOs sowie andere Programmaktivitäten, die nicht mit den Lockdown-Bestimmungen kollidierten.
1 Vgl. „Kleines TCE-ABC I.“, S. 20 im HUMANA Jahresbericht 2021
LEBEN IN VERÄNDERUNG
Metirde Hamunyelaa, Gemeindeschwester1 im DAPP-Malaria-Programm in der Region Ohangwena, berichtet:
„Ich bin in meiner Arbeit mit der Klinik Epinga im Distrikt Eenhana2 verbunden. Ziel des Malaria-Programms ist es, Malaria in der Gemeinde zu testen und zu behandeln. Zu-nächst wurden wir Community Health Workers in Theorie und Malaria-Testen geschult. Danach haben wir 3 Monate lang an den Kliniken das Testen geübt.“
„Eines Tages, nachdem ich meine dreimonatige Testpraxis in der Klinik beendet hatte, besuchte ich ein Gehöft, wo ich ein Kind unter fünf Jahren krank im Bett vorfand. Seine Temperatur war hoch; da dies ein Zeichen von Malaria sein könnte, bot ich der Mutter an, das Kind zu testen. Das Kind wurde positiv auf Malaria getestet; des-halb habe ich die Situation sofort der zu-ständigen Krankenschwester in der Klinik gemeldet.“
„Die zuständige Krankenschwester war be-sorgt, dass es ernst sein könnte, und rief einen Krankenwagen, um das Kind abzuholen und ins Eenhana-Krankenhaus zu bringen. Es war in der Tat eine schwere und komplizierte Malaria. Das Kind verbrachte zwei Wochen im Krankenhaus unter guter Pflege und medikamentöser Behandlung.“
„Ich habe die anderen Mitglieder des Haushalts getestet, aber glücklicherweise hatte keines von ihnen Malaria. Nach zwei Wochen hatte sich das Kind erholt und kam wieder nach Hause.“ „Ich muss zugeben, dass ich etwas nervös war, ob ich den Fall richtig interpretiert hatte, weil ich zum ersten Mal eine Malaria-positive Person in der Gemeinde vorfand. Aber ich war ermutigt, als die Mutter des Kindes meine Beratungskompetenz schätzte. Als ich mit ihr sprach, schaffte sie es, ruhig zu bleiben, während sie sich gleichzeitig an die zuständige Krankenschwester um Rat wandte, weil ich sehen konnte, dass das Kind in einem schlechten Zustand war.“
„Von diesem Tag an genoss ich meine Arbeit, ohne Angst davor zu haben, eine Per-son zu testen und sie oder ihn Malaria-positiv zu finden. Ich freue mich darauf, dazu beizutragen, bis 2022 lokale Malariafälle auf Null zu bringen und Malaria zu eliminieren.“
1 Gemeindegesundheitshelferin
2 Hauptstadt und Verwaltungssitz der Region Ohangwena