
Second Hand September
Was ist der Second Hand September?
Es ist wieder soweit: Der Herbst ist da, und mit ihm auch die Bewegung „Second Hand September“. Aber was genau bedeutet das? Parallel zur internationalen Fashion Week feiern wir die nachhaltige Gegenbewegung, den „Second Hand September“, die 2019 von der Wohltätigkeitsorganisation „Oxfam“ ins Leben gerufen wurde. Die Initiative soll Menschen dazu bewegen ein Zeichen gegen die Fast-Fashion-Industrie und den Massenkonsum in der Modewelt zu setzen. Während des gesamten Monats soll auf den Kauf neuer Kleidungsstücke verzichtet werden, stattdessen sollten nachhaltige Alternativen wie Second Hand- und Vintage-Bekleidung in Betracht gezogen werden. Das Ziel dieser Bewegung ist es, die Auswirkungen der Modeindustrie auf die Umwelt zu reduzieren und die bereits existierenden Kleidungsstücke wiederzuverwenden.
Die Auswirkungen der globalen Modeindustrie
Die globale Textilindustrie steht scharfer Kritik gegenüber, hauptsächlich aufgrund des Konzepts der „Fast Fashion“ (schnelle Mode), das teilweise sogar als „Ultra Fast Fashion“ bezeichnet wird. Dieses Konzept basiert auf im Wochentakt wechselnden Trends. Die großen Modehäuser wollen Trends vom Laufsteg so schnell wie möglich für den Durchschnittskonsumenten verfügbar und erschwinglich machen. Um dieses Konzept aufrechtzuerhalten, greifen viele große Modehäuser zu extremen Maßnahmen, die nicht nur schädlich für die Umwelt sind, sondern oft auch gegen die Menschenrechte verstoßen. Um Produktions- und Personalkosten so niedrig wie möglich zu halten, verwenden sie oft künstliche Materialien, die während der Produktion und Verarbeitung schädliche Chemikalien freisetzen und sowohl die Gesundheit der Mitarbeiter als auch die Umwelt erheblich beeinträchtigen. Im Jahr 2020 war der Textilsektor die drittgrößte Quelle für Wasserverschmutzung und Flächenverbrauch. Unter anderem wurden neun Kubikmeter Wasser, 400 Quadratmeter Land und 391 Kilogramm Rohstoff benötigt, um Kleidung und Schuhe für jeden EU-Bürger herzustellen. Am 24. April 2013 kam es zum fatalen Gebäudeeinsturz der Rana Plaza-Textilfabrik in Sabhar, Bangladesch, bei dem 1.135 Menschen ums Leben kamen und weitere 2.438 Menschen verletzt wurden. Das Rana-Plaza war ein achtstöckiges Gebäude aus Stahl und Beton und gehörte dem bangladesischen Politiker Sohel Rana. Im Gebäude waren mehrere internationale Textilfirmen und Geschäfte untergebracht. Am Tag vor dem Unfall wurden mehrere Risse in den Betonwänden von den Arbeiterinnen festgestellt, dennoch wurden sie gezwungen, ihre Arbeit aufzunehmen. Der Unfall ist der schwerste Fabrikunfall in der Geschichte des Landes.
Warum Second Hand eine bessere Alternative ist?
Second-Hand ist eine einfache und leicht erreichbare Möglichkeit, deinen Kleiderschrank zu erweitern, ohne die Fast-Fashion-Industrie zu unterstützen. Die Wiederverwendung schützt die Umwelt, da nicht nur Verpackungsmaterial eingespart wird, sondern auch keine neuen Ressourcen für die Neuproduktion von Kleidung verbraucht werden. Darüber hinaus verlängerst du mit dem Kauf von Second-Hand Kleidung auch die Lebensdauer dieser Produkte und reduzierst so die Menge an Abfall, die auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen landet. Außerdem ist die Auswahl an Kleidungsstücken, Accessoires und Schuhen in Second Hand-Läden oft viel größer als in herkömmlichen Geschäften, da verschiedene Epochen, Stilrichtungen und Schnitte angeboten werden. Diese Auswahl ermöglicht es dir, deinen eigenen Stil und Geschmack zu kreieren und auszudrücken, und das Beste daran ist, dass alle Stücke Unikate sind.
Quellen:
https://www.oxfam.org.uk
https://utopia.de/ratgeber/secondhand-september-warum-du-die-challenge-ausprobierensolltest/ https://einfachweniger.ch/blog/second-hand-6-gute-gruende/
https://humana.at/fast-fashion-und-ultra-fast-fashion/