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Warum ist es so schwer Kleidung zu recyceln?

Kleidung recyceln

Ein Grund, warum es so wichtig ist, so wenig neue Kleidung wie möglich zu kaufen ist, dass Kleidung so schwer zu recyceln ist. Warum aber genau kann man Kleidung nicht einfach entsorgen, recyceln und neu herstellen? In diesem Post klären wir diese Frage auf und zeigen dir, warum es so wichtig ist, Kleidung möglichst aus zweiter Hand zu erwerben.

Zunächst muss man zwischen Recyceln und Re-Use unterscheiden. Etwas zu „re-usen“ – nochmal zu verwenden – bedeutet, dass dieses Stück qualitativ hochwertig genug ist, um weitergegeben und weiterverwendet zu werden. Es muss gewaschen werden können, ohne das Material zu beschädigen und ohne die Umwelt zu sehr zu belasten. Mit Fast Fashion Kleidung ist dies jedoch schwer. Die Stücke werden aus billigem, künstlichem Material angefertigt, somit wird die Qualität gemindert.

Etwas zu recyceln bedeutet, dass man das Kleidungsstück quasi auseinandernimmt und die einzelnen Teile in neue Materialien und Gegenstände umwandelt. So kann Material wiederverwendet werden, anstatt es neu zu produzieren.

Kleidung besteht aus vielen verschiedenen Teilen und Stoffen. Das macht das Recyceln zeitaufwendig. Ein Plastikflasche, zum Beispiel, besteht grundsätzlich nur aus Plastikkomponenten, die man leicht auseinander sortieren kann. Ein T-Shirt dagegen besteht aus den Nähten, den Etiketten, Reissverschlüssen und aus Stoff, der oftmals eine Mischung aus verschiedenen Fasern ist. Man müsste also auch zwischen den verschiedenen Fasermischungen in einem Material unterscheiden. All das macht das Recyceln von Kleidung arbeitsintensiv, langsam und erfordert qualifizierte Arbeitskräfte. Danach muss auch die Farbe des Stoffes entfernt werden, damit man ihn neu verwerten kann.

Es gibt bereits Experimente, bei denen man geschafft hat, Baumwolle von Polyester zu trennen, um reines Polyester wieder zu verwenden. Man hat einen Fungus namens Aspergillus niger, der die Baumwolle in Glukose umgewandelt. Die Gruppe an Wissenschaftlern, geleitet von Carol Lin, arbeiten mit H&M, um diese Methode auf einem größeren Maßstab zu bringen. Das wiederum kann aber teuer werden. Das H&M Projekt hat 7.2 Millionen US-Dollar gekostet – umgerechnet 6.352.920,00 Euro.[1]

Selbst wenn die Kleider recycelt werden, wird der Stoff oftmals nicht für neue Kleidung verwendet. Stattdessen gebraucht man die Materialen, um zum Beispiel Teppiche anzufertigen. Recycling ist erst dann effektiv, wenn es richtig angewandt wird. Das heißt, dass Kleidung nachhaltiger hergestellt werden muss. Dadurch wird auch Re-Usen leichter. Es wird vorausgesagt, dass wir bis 2030 voraussichtlich insgesamt mehr als 134 Millionen Tonnen Textilien pro Jahr entsorgen werden – Tonnen, die wir bis jetzt noch nicht angemessen recyceln können. Es liegt deswegen an den Konsumenten zu zeigen, dass wir nicht mehr zufrieden mit unserer Kleidung sind. Für eine nachhaltigere Zukunft müssen wir in allen Bereichen unseres Lebens – und unserer Wirtschaft – für Nachhaltigkeit sorgen.

Quellen

[1] https://www.thesustainablefashionforum.com/blog/quick-question-why-cant-clothes-just-be-recycled