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Die Geschichte der Schulterpolster

Modetrend

Schulterpolster sind ein Staple der 80er Jahre. Mit hohen, lockigen Frisuren, definierter Taille und natürlich, breiten Schultern. Seitdem Aufschwung von Secondhand und vintage Mode, sind auch Schulterpolster wieder beliebter geworden. Aber wie genau kam es zu diesem Trend? Schulterpolster haben zwar die 80er geprägt, sind aber schon in früheren Jahren populär gewesen.

Viel früher gab es schon in der Männermode Schulterpolster, da diese mit Anzügen getragen werden, also seitdem 17. Jahrhundert. Deshalb fokussiert sich dieser Blogpost auf Schulterpolster in der Frauenmode.  

Schulterpolster gab es zunächst nur im Sport. Im Jahr 1877 wurde an der Princeton Universität eine Uniform für American Football designt. Dort hatten sie einen Zweck, und zwar die Schultern der Sportler schützen. American Football ist schließlich ein  Sport mit viel Körperkontakt.

Schulterpolster in der Frauenmode

Bevor Schulterpolster allgemein beliebtwurden, haben Frauen Blusen mit breiten Ärmeln getragen. Diese Ärmel waren zwar nicht gepolstert, sie hatten aber denselben Effekt – breite und definierte Schultern. Vor allem die 1890er Jahre wurden durch diese Ballon Ärmel geprägt.

Als erste Designerin und erster Designer, wagten sich Elsa Schiaparelli und Marcel Rochas in den frühen 1930ern an die Schulterpolster. Obwohl Rochas als erstes seine Kollektion veröffentlichte, war es Schiaparelli die dafür berühmt wurde. Der Look fand schnell seinen Weg in die Hollywood Szene und wurde von Schauspielerinnen wie Joan Crawford getragen.

In den 1940ern sind immer mehr Frauen in männerdominierten Jobs erfolgreich gewesen. Die Schulterpads verhalfen ihnen Platz einzunehmen – metaphorisch und wortwörtlich. Danach wurden die Schultern wieder schmäler.

Der Erfolg in den 80er Jahren

Dann in den 80ern erlebten die Schulterpolster ihr Hoch. Designer:innen wie Anne Klein, Giorgio Armani und Ralph Lauren waren eine der ersten Designer:innen des Jahrzehnts, die den sogenannten Power Suit prägten. Dieser Anzug bestand aus einem Blazer mit sehr breiten Schultern, definierter Taille und passenden Rock oder Anzughose. Oft wurde dieser mit einem Paar Stöckelschuhen getragen – und mit dem ikonischen auftoupierten Haar.

Schulterpolster sind aber nicht nur in Anzügen beliebt gewesen, auch Alltagsmode, wie Kleider, Overalls, Blusen und andere Oberteile sind alle mit Schulterpolstern ausgestattet worden. Man konnte sie sogar einzeln kaufen und so selbst an der Kleidung anheften. 

In den späten 2010ern machten die Schulterpolster ihr jüngstes Comeback. Dieses Mal waren die Schultern zwar nicht so breit wie in den vorherigen Jahrzehnten, dennoch trugen Frauen wieder definierte Kleidung.

Schulterpolster sind modisch und gewagt, sie sind aber noch viel mehr als das. Weg von der zierlichen, schmalen Silhouette, steht der Schulterpolster für starke, unabhängige Frauen. Sie sind ein Zeichen für Gleichberechtigung und Emanzipation.