
Africa Day 2022 – Year of Nutrition
Entwicklungshilfe
Wir sind Unterstützer des AFRICA DAY 2022: Year of Nutrition.
Der AFRICA DAY wird jährlich am 25. Mai gefeiert und bietet Gelegenheit, die Errungenschaften und Herausforderungen Afrikas zu würdigen. Für 2022 lautet das Thema: „The Year of Nutrition“ (Das Jahr der Ernährung).
The Year of Nutrition
Unterernährung und chronische Mangelernährung stellen nach wie vor eine Herausforderung für die Menschen in Afrika südlich der Sahara dar. Die Hauptursachen dafür sind Armut, steigende Lebenshaltungskosten und die Globalisierung. Die Abhängigkeit von Grundnahrungsmitteln, wie Getreide, auf Kosten von nährstoffreichen Lebensmitteln ist nach wie vor eine große Herausforderung. Die kontinentalen Vereinbarungen und strategischen Rahmenwerke zur Bewältigung der Ernährungskrise, insbesondere die „Malabo Declaration“ und die „Africa Regional Nutrition Strategy 2016-2025“, zeigen, wie ehrgeizig die führenden Politiker:innen des Kontinents sind, die Ernährungslage für alle Kinder zu verbessern.
Investitionen für die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Frauen sind unabdingbar, damit die afrikanischen Länder ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 erreichen können. Die Länder müssen ein starkes politisches und finanzielles Zeichen setzten, damit sich die Ernährungsvielfalt von Kindern, Jugendlichen und Müttern verbessert.
Gründe für die Krise
Afrika sieht sich weiterhin mit wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen konfrontiert, die die Ernährung benachteiligter Bevölkerungsgruppen beeinträchtigen. Der andauernde Krieg in der Ukraine und die COVID-19-Pandemie haben zu einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise geführt, was den Zugang zu nährstoffreichen Nahrungsmitteln erschwert.
Humana People to People engagiert sich über seine Mitglieder aktiv für Menschen, die in Afrika südlich der Sahara von Unterernährung betroffen sind. Wir stärken die Kapazitäten der Haushalte und Gemeinden, um eine bessere Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Mit bewussten Ernährungsprogrammen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht die Unterernährung als Krankheit; wir gehen darauf ein, wie die Menschen ihr Leben leben.
Unsere Ernährungsprogramme stehen für umfangreiche Investitionen in die Ernährungshilfe in Entwicklungsländern in Afrika südlich der Sahara. Durch unsere Ernährungsinitiativen haben wir dazu beigetragen, Leben und Gemeinschaften zu retten. Wir arbeiten engangiert mit den Menschen zusammen, um ihren Ernährungszustand zu verbessern. Vor allem für schwangere und stillende Frauen, Kinder unter zwei Jahren und heranwachsenden Mädchen und Buben. In Ernährungsgruppen fördern wir Kochkurse, Gartenbau, Lebensmittelhygiene und die Verbesserung der sanitären Lage.
Food for Knowledge
Unser Mitglied ADPP Mosambik und sein Partner Planet Aid Inc. haben mit Unterstützung der mosambikanischen Regierung ein vom Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten finanziertes Projekt „Food For Knowledge“ in der Provinz Maputo durchgeführt. Das Projekt begann im Jahr 2012 und endete im Jahr 2019.
Mehr als 90.000 Kinder im Grundschulalter erhielten täglich Schulmahlzeiten. Im Rahmen des Projekts „Food for Knowledge“ wurden 76 Millionen Mahlzeiten an 271 Grundschulen ausgegeben und mehr als 25 000 Menschen erhielten Kompetenzen in allen Bereichen der Ernährung. 758 schulische Wassersysteme wurden eingerichtet, um den Zugang zu sicherem Wasser und die sanitären Bedingungen zu verbessern. 8 selbst angelegte Schulgärten wurden verwirklicht, 2 916 Grundschullehrer:innen geschult und die Infrastruktur für die Nahurngsversorgung an den Schulen aufgebaut.
Die von der Bildungsbehörde der Provinz gesammelten Daten zeigen, dass die Versorgung mit Essen an den Schulen in den vier Projektdistrikten insgesamt zu einer Verringerung der Schulabbrecherquote beigetragen hat. In den Grundschulklassen 1-5 sank diese von 9,1% im Jahr 2012 auf 5,1% im Jahr 2019. Bei den Grundschulklassen 6-7 ist die Quote von 11,8% im Jahr 2012 auf 5,1% im Jahr 2019 gesunken. Im Gegensatz dazu blieb der prozentuale Anteil der Schulabbrecher in Nicht-Projektdistrikten im gleichen Zeitraum relativ stabil.
Transform Nutrition Project
ADPP Mosambik leitet zusammen mit vier weiteren lokalen Partnern die Umsetzung des „Transform Nutrition Project“. Das Projekt wird von USAID finanziert und als 5-Jahres-Initiative in 12 Distrikten, mit hoher Priorität auf die Provinz Nampula, durchgeführt. Dabei umfasst es ein breites Spektrum an Aktivitäten, die sich mit den Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Gesundheit, Sanitärversorgung und Hygiene sowie Bildung und deren Auswirkungen auf die Ernährung und Gesundheit der Menschen befassen.
Das Ziel des „Transform Nutrition Project“ ist, den Ernährungszustand von 118 000 schwangeren und stillenden Frauen, 260 000 heranwachsenden Mädchen und 165 000 Kindern unter zwei Jahren zu verbessern. Die Menschen werden in verschiedenen Maßnahmen eingebunden, die zur Verbesserung der Ernährungs- und Hygienepraktiken beitragen und durch interaktive Radioprogramme unterstützt werden.
Community Nutrition Zambezia
„Community Nutrition Zambezia“ des ADPP Mosambik kämpft gegen das hohe Maß an Unterernährung unter den Fischergemeinden in der Provinz Zambezia. Das Projekt arbeitete mit über 3 100 Frauen, die in 200 Gruppen organisiert sind, 25 Fischerverbänden und 10 Fischergemeinderäten mit etwa 1 000 Mitgliedern sowie 20 Grundschulen mit insgesamt über 1 500 Schüler:innen zusammen. Die Fischer, Frauen und Jugendlichen, die an den Aktivitäten teilgenommen haben, konnten ihr Wissen über Ernährung maßgeblich verbessern. Im Jahr 2021, als das Projekt abgeschlossen wurde, ist die Ernährungsvielfalt bei Mädchen um 14 %, bei Frauen im gebärfähigen Alter um 40 % und bei Kindern unter zwei Jahren um 16 % gestiegen.
Ernährungsprojekt Malawi
In Malawi wurde das Ernährungsprojekt unseres Mitglieds DAPP Malawi in Machinga durchgeführt. Bei dem einjährigen Projekt wurde schwere und mittelschwerer Unterernährung von Kindern unter zwei Jahren untersucht. Anhand der vom Gesundheitsministerium genehmigten Richtlinien für das Management von akuter Unterernährung in der Gemeinde, hat DAPP Malawi 37 354 Personen, insbesondere schwangere und stillende Mütter und Mütter von Kindern unter fünf Jahren, über die Erkennung von Unterernährung aufgeklärt.
Ein wichtiger Teil der Vorbeugung von Unterernährung waren Schulungen, die die Zubereitung von gesunden Mahlzeit für die Kinder thematisierten und, was gesunde Ernährung eigentlich bedeuetet. Die Mütter wurden ermutigt und geschult, Hinterhofgärten anzulegen und dort nahrhafte Lebensmittel anzubauen.
Farmer’s Club Nutrition
In Zambia hat unser Mitglied DAPP Zambia in den letzten vier Jahren das Projekt Farmers‘ Clubs Nutrition durchgeführt. Das Ziel ist die Verbindung von diversifizierter Landwirtschaft und Ernährung, indem 12.500 Bauernfamilien in 320 Farmers‘ Clubs eingebunden werden. Im Rahmen des Projekts werden die Bäuerinnen und Bauern in diversifizierten Anbaumethoden geschult und sollen gute Ernährung in den eigenen Haushalten verfolgen. Dies trägt dazu bei, die Lebensmittel- und Ernährungssituation für gefährdete Gemeinschaften zu verbessern.
Im Jahr 2021 schulten 1 280 Ernährungs-Champions ihre Bauernkolleg:innen aktiv bei der Ernährung während der Stillzeit. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitszentren wurden Wachstumsmessungen mit Hilfe von MUAC-Bändern durchgeführt und 279 Farmers‘ Clubs veranstalteten Kochkurse, an denen insgesamt 10 935 Personen teilnahmen. Darunter 4 273 schwangere und stillende Mütter. 10 221 Schüler:innen in 54 Schulen wurden in ihren Gesundheits- und Ernährungsclubs über Ernährung und Gartenbau aufgeklärt.
Strengthening of Resilience and Food and Nutrition Security
In Angola wird der Zugangs zu Wasser, Nahrungsmitteln und Ernährungssicherheit angesichts der anhaltenden klimatischen Unsicherheiten unterstützt. Zwei Projekte, die gemeinsam von ADPP Angola und CODESPA durchgeführt werden, sind Teil des umfassenden Programms. „Strengthening of Resilience and Food and Nutrition Security (FRESAN)“ wird von der EU über das Camões-Institut finanziert.
Eines der Projekte verbessert den Zugang zu Wasser und stärkt die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Wasser in 39 Gemeinden. Eine Voraussetzung für den Anbau von nahrhaften Lebensmitteln. Gleichzeitig eignen sich Kleinbäuerinnen und Bauern Wissen an, um ihre Familien mit nahrhaften, gesunden Lebensmitteln und sicherem Trinkwasser zu Versorgen. Mehr als 1 500 Kleinbäuerinnen und Bauern in der Provinz Cunene nehmen an dem Projekt teil. Im Jahr 2021 organisierte das Projekt Aufklärungen zum Thema Ernährung, maß den MUAC-Wert von fast 1 900 Kindern, pflanzte 650 Obstbäume, führte 30 Kochkurse durch, schulte 1 000 Frauen in der Bedeutung von Ernährung und förderte bewährte Praktiken für den sicheren Konsum von Wasser und Milch.
Wir werden weiterhin in Ernährungsprogramme investieren, um einen Beitrag zur Bekämpfung der Ernährungsprobleme in Afrika südlich der Sahara zu leisten. Die Unterstützung von Regierungen und Spender:innen hilft, die Ziele der „Malabo Declaration“ und der „Africa Regional Nutrition Strategy“ zu erreichen. Sofern der politische Wille und die finanziellen Mittel zur Verbesserung der Ernährung auf dem Kontinent richtig eingesetzt werden.