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Deadstock

Stoffe, die im Müll landen

Deadstock ist ein Begriff für Ware, die nie verkauft wurde, und wahrscheinlich auch nie verkauft wird. Dadurch ist es eigentlich Ware, die nur gemacht wurde, um auf dem Müll zu landen. Somit ist das nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für Konzerne, die damit auch Geld verlieren. Auf Deutsch nennt man diese Produkte Ladenhüter.

Wie kann Deadstock vermieden werden?

Um Deadstock zu vermeiden kann man weniger Ware bestellen und zum Beispiel durch Umfragen herausfinden, wie viel man voll welcher Ware bestellen sollte, um diese anschließend restlos zu verkaufen. Sobald man zu viel Ware hat, wurde die Umwelt schon durch die Produktion unnötig belastet – sei dies durch Wasser-, Material- oder CO2 Verbrauch. Die Textilproduktion setzt jährlich bis zu 1.2 Milliarden Tonnen an Grünhausgasen frei.[1] Um diesen Verbrauch auszunützen und wiederzuverwerten, kann man Deadstock Stoffe verwenden, um neue Kleidung herzustellen. Dadurch wird nicht nur der Textilabfall limitiert, auch die Produktion lohnt sich um einiges mehr. Dann wurden zumindest Arbeitszeit und Ressourcen nicht umsonst verbraucht, und es müssen keine neuen Materialien produziert werden, um neue Kleidung herzustellen.

Was kann ich tun?

Ein einfacher Weg, um deinen Textilabfall zu verringern, ist deine Kleidung zu spenden oder sie selbst wiederzuverwerten – zum Beispiel durch verschiedene DIYs. Es gibt auch Modemarken, die entweder Deadstock Stoffe oder schon produzierte Kleidungsstücke verkaufen, um einen geschlossenen Kreislauf für Mode zu unterstützen.

Näz ist eine portugiesische Marke, die Kleidung aus Deadstock Stoffen, recycelten Stoffen und nachhaltigen Materialen so wie Lyocell verkauft. Näz hat auch ein Sell 1-Buy 1 Programm wo du deine ausgemistete Kleidung für einen Store-Credit verkaufen kannst.

OhSevenDays verwendet Deadstock Stoffe aus Istanbul, um neue Kleidung herzustellen. Sie verkaufen auch fehlerhafte Ware zu einem reduzierten Preis, um den Kleidungsabfall so gut wie möglich zu reduzieren.

Beyond Retro sammelt Vintage Kleidung aus verschiedensten „Lumpenhäusern“ und verkauft sie online wieder. Ihre Ware beinhaltet verschiedenste Marken, Größen und Kleidungsstücke.

Natürlich ist das Ziel, gar keine Materialien übrig zu haben. Deadstock zu popularisieren, und dadurch zum Trend zu machen, erstellt die Gefahr, dass absichtlich zu viel Material hergestellt wird, um mehr Überschuss verkaufen zu können. Stattdessen sollte die Warenproduktion reduziert werden und die Materialen, die wir schon haben, aufgebraucht werden bevor neue Ware produziert wird. Um die Nachfrage nach Fast Fashion Kleidung – und die dadurch erhöhte Produktion von Stoffen und andere Materialen – zu verringern kannst du bei nachhaltigen Modemarken, oder Secondhand Geschäften einkaufen.

HUMANA unterstützt nicht nur das Konzept von einem geschlossenen Kleiderkreislauf, sondern bietet mit den Reinerlösen die Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen im südlichen Afrika, Indien und Südamerika. Es gibt bis jetzt 16 Filialen in Wien, 2 in Graz, einer in Salzburg und einem Onlineshop.