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Veganes Leder, was ist das?

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Echtes Leder ist nicht nur Tieren gegenüber unfreundlich, es ist auch schädlich für die Umwelt. Leder zu geben, braucht zunächst etwa 500 Liter Wasser pro Quadratmeter. Es werden auch Schwermetalle wie Chromsalz verwendet die allein beim Abbauen schon viel Energie verbrauchen. Es kann auch sehr giftig werden. Wenn es oxidiert wird das Chrom-III-Salz zu Chrom-VI, was sehr krebserregend und erbgutverändernd ist. Man kann Leder zwar auch pflanzlich mit Tanninen aus Rinde, Blättern, Schalen oder Wurzeln herstellen, aber dies ist etwa doppelt so teurer und aufwendig, wie mit Chemikalien. Deswegen wird billiges Leder oft unter schrecklichen Bedingungen hergestellt. In Bangladesch wird Leder ohne Sicherheitsmaßnahmen gegerbt. Die Chemikalien werden mit der Hand verarbeitet und das Abwasser wird einfach in die Flüsse abgeladen. Selbst wenn das Leder unter sichereren Bedingungen hergestellt wird, kann sich Chrom-VI beim Transport durch Hitze, oder sogar im Schaufenster bilden. Auch das vegetabile Gerben kann Auswirkungen auf die Umwelt haben. Der Anbau von Gerberakazien trägt zur Rodung des Regenwaldes bei.

Veganes Leder wird ohne tierische Materialien hergestellt. Das heißt auch, dass sie ohne tierischen Leim verarbeitet werden müssen, was nicht immer der Fall ist. Eine Form des Kunstleders wird aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU) hergestellt. Diese Alternative ist zwar vegan aber belastet die Umwelt schwer, da es nicht biologisch abbaubar ist.

Eine andere Alternative ist Leder, das pflanzlich hergestellt wird. Es gibt schon viele verschiedene pflanzliche Ledervarianten.

  1. Ananasleder – dieses wird aus Ananasblättern hergestellt. Es ist weich und atmungsaktiv, somit ist es ideal für Kleidung. Da die Blätter ein Nebenprodukt einer bereits existierenden Landwirtschaft sind wird dadurch auch deren Abfall vermindert.
  2. Kaktusleder – ist widerstandsfähiger und braucht vor allem beim Anbau nur sehr wenig Wasser.
  3. Pilze/Kombucha Leder – Pilzgewebe ist stabil und reißfest. Deswegen ist es ideal für die Lederproduktion.
  4. Kork – kommt von der Korkeiche. Diese macht ein weiches, robustes und leichtes Leder.
  5. Papier – selbst aus Papier kann man Leder herstellen. Es wird vor allem fürs Basteln, Nähen und für Accessoires verwendet.
  6. Apfelleder – wird aus den Überresten von Äpfeln hergestellt. Jedoch verwenden manche Firmen Polyurethan für zusätzliche Stabilität.

Das Problem mit pflanzlichem Leder ist, dass es noch nicht sehr bekannt ist. Dazu ist es für viele Marken billiger, Kunstleder zu verwenden, was nicht nachhaltig ist. Sie sind oftmals nicht hochwertig genug.

Aufs weitere muss man auch daran denken, dass die Lederproduktion Hand in Hand mit dem Fleischkonsum geht. Solange Fleisch gegessen wird, wird es Tierabfall geben, der eigentlich weiterverwertet werden kann

Zwischen Leder und Kunstleder gibt es schwer eine Option die ultimativ besser als die andere ist. Heutzutage muss echtes Leder unter strengen Regeln angefertigt werden, um sicher zu sein, dass es nicht der Umwelt schadet. Dennoch hält es länger als Kunstleder, was zwar eine tierfreundliche Alternative ist, aber oft aus Plastik besteht und dadurch nicht nur schlechter in der Qualität ist, sondern auch nicht abbaubar ist. Die beste Alternative, wenn es um Lederware geht, ist Second-Hand zu kaufen. Dadurch unterstützt man nicht die neue Produktion und die Ware, die schon produziert wurde, muss nicht weggeworfen werden. ­